Schreibmotorik

Die Schrift – ein komplexer Ablauf

Schreibmotorik ist ein komplexer, motorischer Prozess als Grundlage einer flüssigen Handschrift. Sie entwickelt sich auf der Grundlage zunehmend dynamischer, grafomotorischer Betätigung. Die Buchstaben werden aus einer zuvor gelernten, automatisierten Bewegung heraus geschrieben, d.h. sie „entstehen“ wie „beiläufig“, während sich das Kind / der Jugendliche dem Textinhalt oder den Rechtschreibregeln widmen kann.

Die im Gehirn abgespeicherten, ganzheitlichen Bewegungsmuster werden dabei abgerufen. Darüber ist automatisiertes, zunehmend schnelles Schreiben möglich. Dies erklärt, warum Schrift, die mit offenen Augen geschrieben wurde, annähernd gleich aussieht, wie die, mit geschlossenen Augen geschriebene Schrift.

Der Übergang von der Grafomotorik zur Schreibmotorik ist am Ende der 2. Klasse zu beobachten, wenn das Erlernen der Buchstaben und Buchstabenverbindungen vollständig abgeschlossen ist. Das bedeutet, dass die Buchstabenform sicher gelernt wurde und ohne nachzudenken automatisch geschrieben werden kann.

In der 3. Klasse wird flüssiges, zunehmend schnelles Schreiben erwartet. Nur, wenn die Buchstabenformen / Buchstabenverbindungen, Silben und Kurzworte automatisiert sind, und die grafomotorische Kompetenz ein hohes Maß an Beweglichkeit von Hand und Fingern zulässt, ist schnelles, ausdauerndes Schreiben möglich. Erst dadurch ist es den Kindern möglich, gleichzeitig ihre Aufmerksamkeit auf die Textinhalte und Regeln der Rechtschreibung zu lenken.

Kinder freuen sich in der Regel sehr auf die Schule, sowie auf das Lernen von Neuem - Lesen, Schreiben, Rechnen. Daher ist es wichtig, dass Ihr Kind mit Spaß an diese neue Herausforderung herangeht und nicht direkt mit großer Frustration in den Schulalltag startet.